Der Frau Ava Literaturpreis wurde das zwölfte Mal vergeben. Er ist mit 10.000 Euro (Statue und finanzielle Unterstützung für die Fertigstellung eines literarischen Werkes) dotiert.
Die Laudatio hielt das Jurymitglied Dr. Christa Gürtler. Der Paudorfer Bürgermeister Martin Rennhofer sowie der Gemeinderat und Kulturbeauftragte von Furth, Dr. Udo Brändle überbrachten Grußworte ihrer Gemeinden.
Der Preis besteht aus einer vom Paudorfer Bildhauer Leo Pfisterer gestalteten Statuette „Frau Ava“, einer Öffentlichkeitskampagne sowie einer finanziellen Unterstützung zur Fertigstellung eines literarischen Werkes.
Frau Ava, die erste Dichterin in deutscher Sprache, soll 1127 in Klein-Wien bei Stift Göttweig (NÖ) gestorben sein.
Als Ehrengäste durfte Mag. Alice Klein, die Obfrau der Frau Ava Gesellschaft für Literatur, unter anderen den Abt des Stiftes Göttweig Patrick Schöder, den Militärkommandanten von Niederösterreich, Brigadier Georg Härtinger, den Pfarrer P. Dr. Udo Fischer, den Paudorfer Künstler Leo Pfisterer, den Besitzer des Frau Ava Turmes Dr. Hubert Hladej sowie die Bürgermeister a.D. Anton Greimel, Mag. Martha Löffler und Josef Ramoser begrüßen.
Mag. Gernot Hadwiger umrahmte die Feier musikalisch auf der Orgel und ein Klarinettenterzett der Musikkapelle Paudorf unter der Leitung von Mag. Sonja Hochgötz den Imbiss im Anschluss an die Verleihung.
Am Abend davor stellte die Preisträgerin ihren prämierten Text „Der Wald“ im Rahmen einer Lesung im Hellerhof (Paudorf) vor.
Lisa Viktoria Niederberger, geboren 1988 in Linz, arbeitet als Schriftstellerin und Kulturwissenschaftler in dieser Stadt. 2018 erschien ihr Kurzprosadebut „Misteln“ in der edition mosaik, 2024 „Helle Sterne, dunkle Nacht“, ein Kinderbuch. Ihre Arbeit wurde unter anderem mit dem Theodor-Körner-Förderpreis, dem Exil-Literaturpreis und dem Kunstförderpreis der Stadt Linz ausgezeichnet.
Für den Frau Ava Literaturpreis 2025 reichten 83 Autorinnen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien und Schweden einen Text ein, der nicht mehr als 10.000 Zeichen umfassen und sich thematisch im Spannungsfeld von Spiritualität, Religion und Politik bewegen sollte.
Lisa Viktoria Niederberger konnte mit ihrem Text „Der Wald“ die Jury, der Christa Gürtler, Barbara Neuwirth, Claudia Sackl und Brigitte Schwens-Harrant angehörten, überzeugen. Dieser Text kann in den nächsten beiden Wochen auf der Homepage der Frau Ava Gesellschaft für Literatur (www.frauavapreis.at) nachgelesen werden.
Die Begründung der Jury für ihre Entscheidung lautet: Lisa-Viktoria Niederberger überzeugte die Jury mit ihrem dystopischen Prosatext „Der Wald“ durch eine Erzählperspektive, die manches in Andeutungen belässt, und sprachliche Genauigkeit. In einer Art Parabel entwirft sie eine archaische nahe Zukunft und spielt, indem sie vom Geschehen in einem begrenzten Raum – einem Dorf – und dem sich verändernden Verhalten der ansässigen Menschen erzählt, wichtige politische, soziale, ökonomische und globale Fragen durch. Was geschieht mit einer Gesellschaft, die plötzlich unter Mangel an gewohnten Ressourcen und an vertrauten Sicherheiten leidet?
Fotos:
oben:Gratulation an Lisa-Viktoria Niederberger: von links nach rechts: BGM Martin Rennhofer (Gemeinde Paudorf), Laudatorin Dr. Christa Gürtler, Abgeordneter zum NÖ Landtag Josef Edlinger, Preisträgerin Lisa-Viktoria Niederberger; Abt von Göttweig Mag. Patrick Schöder; Gemeinderat Dr. Udo Brändle (Gemeinde Furth); Obfrau der Frau Ava-Gesellschaft für Literatur Mag. Alice Klein
rechts oben:Lisa-Viktoria Niederberger gibt bei der Lesung im Hellerhof einen Einblick in ihr literarisches Schaffen
unteres Foto: Josef Edlinger, der Abgeordnete zum NÖ Landtag überreicht in Vertretung von Landeshauptfrau Mikl-Leitner die von Leo Pfisterer geschaffene Statuette „Frau Ava“