Ursula Wiegele,
geboren 1963 in Klagenfurt. Philosophische Lehr- und Wanderjahre in Österreich und Italien, Studienabschluss in Innsbruck 988 mit einer Arbeit über die Ästhetik Th. W. Adornos. Lebt seit 1993 in Graz. Bis 2006 freiberufliche Lektorin.
Ausbildung zur Schreibpädagogin und DaF/DaZ-Lehrenden.
Leitung von Sprachkursen für Geflüchtete. Schreibworkshops für Kinder, Jugendliche, SeniorInnen.
Neben Beiträgen in
Anthologien und Literaturzeitschriften
bislang zwei Romane:
Cello, stromabwärts, Klagenfurt/
Celovec 2011, und Im Glasturm,
Salzburg 2015. Diverse Literaturpreise
und Stipendien, u. a. Frau-
Ava-Literaturpreis 2015, Projektstipendium
für Literatur 2018/19,
zuletzt Finalistin der FLORIANA
2018, Preis des Kärntner Schriftstellerverbandes
für neue Literatur
2018.
Der Schauspieler Bogdan Marinescu
erniedrigt sich freiwillig für
TV-Shows eines privaten Fernsehsenders.
Mehr oder weniger freiwillig,
denn er hat Geldsorgen,
muss Kreditraten und Alimente
bezahlen. Ende der 80er Jahre trat
er als regimekritischer Hamlet im
Nationaltheater Temeschwar auf,
bevor er nach Verhören durch die
Securitate nach Italien floh.
Traian Voicu, ein Mitarbeiter des
Geheimdienstes, versuchte Bogdan
aufzuspüren – vergebens. Fünfundzwanzig
Jahre später jedoch
spielt der Zufall ihn Traian in die
Hände, der den politischen Umsturz
von 1989 finanziell zu nutzen
wusste.
Eines blieb Bogdan in all den
Jahren
erhalten: Misstrauen. Wer
wird ihn als nächstes täuschen, wo
sind die versteckten Kameras, die
all seine Schritte beobachten?
Meint es Sorin wirklich gut mit
ihm, wenn er ihn vor Traians Absichten
warnen möchte? Ist die
rothaarige Frau, die Bogdan an
seine rumänische Jugendliebe
Daniela
erinnert, eine zufällige
Begegnung, oder gehört sie zu
Traians gefinkelter Inszenierung?
Ursula Wiegele hat einen höchst
aktuellen, klugen und poetischen
Roman geschrieben, der von verschiedenen
Formen der Machtausübung
erzählt, von Unterwerfung
und ihren Gegenkräften, von Überwachung
und Kontrolle.
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